Sonntag, 21. April 2024, 17 Uhr
Hl. Kreuz Dachau
Nach der umjubelten Dachauer Erstaufführung der „Matthäus-Passion“ kommen Chorgemeinschaft Dachau und vocal ampArt jetzt mit dem „Elias“ wieder gemeinsam auf das Konzertpodium. Über 20 Jahre war dieses Werk nicht mehr in Dachau zu hören.
Florian Dengler, Elias, Bass
Elif Aytekin, Soprann
Theresa Holzhauser, Alt
Rudolf Haslauer, Tenor
Chorgemeinschaft Dachau
vocal ampArt, Konzertchor der
Liedertafel Dachau
Seraphin-Ensemble München
Gesamtleitung: Emanuel Schmidt
Mendelssohn Bartholdy war fasziniert von der Figur des Elias – zugleich Kämpfer und resignierter Zweifler, eine große, charakterstarke Persönlichkeit, deren dramatische Geschichte genauso gut auf der Opernbühne erzählt werden könnte. Mendelssohn hat natürlich keine Oper komponiert, auch wenn er das immer gerne wollte. Er hat eine Partitur voll dramatischer Musik und großer Chöre geschaffen, getragen von der Titelpartie des Elias. Für den Münchner Konzert- und Opernsänger Florian Dengler ist das eine Paraderolle. Der Reutlinger General-Anzeiger schreibt über eine Aufführung mit der Württembergischen Philharmonie: „Florian Dengler war ein überaus spannender Elias. Mit seinem vollen, mitreißenden Bass glänzte er in jeglichen emotionalen Bereichen.“ Die anderen großen Solistenrollen singen Elif Aytekin, Sopran, Theresa Holzhauser, Mezzosopran und Rudolf Haslauer, Tenor. Den Orchesterpart übernimmt das Seraphin-Ensemble aus München mit seinem Konzertmeister Winfried Grabe.
Der Konzertchor gehört zu den bekannten Klangkörpern der Region. Das Ensemble hat sich zur Aufgabe gemacht, auf künstlerisch und stilistisch hohem Niveau Chorwerke von Komponisten der älteren und jüngeren Vergangenheit aufzuführen. Neben der A-cappella-Musik vorwiegend aus dem Bereich der geistlichen Musik, stehen vor allem die großen Konzertwerke der Chorliteratur auf den Programmen, darunter die großen Oratorien und Messen. Auch musiziert der Chor seltener zu hörende Kompositionen wie zuletzt 2023 das Weihnachtsoratorium des Barockkomponisten Carl-Heinrich Graun. Der musikalische Leiter ist seit 1978 Rudi Forche. Zur Website
Mehr als 140 Jahre nach ihrer Gründung präsentiert sich die Liedertafel Dachau heute unter dem neuen Namen vocal ampArt als ein überregional beachteter Konzertchor. Er arbeitet mit namhaften Solisten und Orchestern zusammen. Zum Repertoire zählen u.a. Werke von Bach, Charpentier, Vivaldi, Salieri, Haydn, Mozart, Rossini, Schumann, Mendelssohn Bartholdy, Brahms, Orff und Franck. Die musikalische Leitung des Ensembles hat seit 2020 Emanuel Schmidt. Zur Website
Nur einer kann die Gesamtleitung haben, aber die umfangreiche Vorbereitung auf das Gemeinschaftskonzert haben sich die musikalischen Leiter der Chöre geteilt: Rudi Forche (Bild li.), der langjährige Dirigent der Chorgemeinschaft Dachau, und Emanuel Schmidt, der seit 2020 vocal ampArt betreut und den Elias dirigieren wird. Der studierte Kirchenmusiker war u.a. als Organist und Assistent des Musikdirektors an der Bürgersaalkirche München tätig, wirkte fünf Jahre als Chorregent sowie als konzertierender Künstler im niederländischen Leiden und im Anschluss als Assistent der Dommusik an der Frauenkirche München. Er leitet den vielfach ausgezeichneten Wolfratshauser Kinderchor und ist dort verantwortlich für knapp 200 Kinder und Jugendliche in elf Chorgruppen. Darüber hinaus tritt er als freischaffender Komponist und Instrumentalist in Erscheinung.
Schon bei seiner Uraufführung 1846 in Birmingham wurde das Oratorium von den rund 2.000 Konzertbesuchern frenetisch gefeiert. Auch heute noch fasziniert das Werk.
Eigentlich waren Oratorien zur Zeit von Mendelssohn Bartholdy gar nicht mehr so angesagt. Aber mit dem Elias war es sofort etwas anderes, denn die alttestamentliche Geschichte um den Propheten Elias hat dramaturgisch so viel zu bieten: einen Helden, der zwischen Mut, Resignation und religiösem Eifer schwankt, gottloses Gesindel, Intrigen, Hass, eine ungeheure Spannung angesichts aufziehender Stürme, Erdbeben, Wasserfluten und Feuer. Mendelssohn Bartholdy hat dafür eine farbige, dramatisch fesselnde Partitur geschaffen.
Zehn Jahre hat er an dem Werk gefeilt. Er dialogisierte das Libretto und verzichtete auf einen Erzähler. Entstanden ist eine Zeitreise, die etwa 2.800 Jahre zurückgeht: Ahab ist König des Nordreichs Israel. Er und sein Gefolge leben im puren Luxus, genießen Macht, schwelgen in Selbstherrlichkeit. Sie verehren den Wetter- und Fruchtbarkeitsgott Baal, bauen ihm Tempel und Altäre. All dem widerspricht Elias. Er tritt für Jahwe ein, dem für ihn einzigen Gott. Er prophezeit, dieser werde aus Zorn Dürre und Armut über das Land bringen. Zunächst, im ersten Teil, tritt der Prophet den Baal-Anhängern entgegen, rettet auf wundersame Weise ein Kind und beendet die Dürre. Im zweiten Teil stellt sich der Prophet direkt gegen Ahab und bringt das Volk erneut gegen sich auf. Er muss in die Berge fliehen, sich grämend, dass er das Volk nicht bekehren konnte. Aber Engel hindern ihn, gänzlich zu verzweifeln und aufzugeben. Elias kehrt für ein letztes Wunder in die Welt zurück – seine grandiose Auffahrt in den Himmel.
Tut uns leid, der Online-Kartenvorverkauf wird am Samstagvormittag, 20. April geschlossen. Das Elias-Orga-Team ist in Proben und Aufbauarbeiten involviert. Aber es gibt noch Restkarten, die Sie am Sonntag ab 16 Uhr an der Abendkasse erwerben können. Die Karten kosten auf allen Plätzen 30,- EUR. Einlass ist ab 16.15 Uhr.
Sudetenlandstraße 62, 85221 Dachau
Öffnung Abendkasse für Restkarten um 16 Uhr
Einlass ab 16.15 Uhr
Aufführungsdauer circa 120 Minuten plus 20 Minuten Pause